Fast Meat

Billiges Industrie-Fleisch

Die Deutschen kaufen gerne billiges Fleisch – selten haben sie weniger Geld für Lebensmittel ausgegeben. Für viele sind die kleinen Lebensmittelpreise Grundlage ihres Wohlstandes. Der Verzehr von Fleisch gilt als ein Zeichen von Reichtum. Rund 60 Kilogramm Fleisch verschlingen deutsche Verbraucher*innen im Durchschnitt pro Jahr. An Ostern und Weihnachten besonders beliebt: Rindfleisch aus Südamerika. Das günstige Stück Filet wird zugleich mit dem Image von besonders umweltfreundlicher Produktion beworben. Denn im Gegensatz zur europäischen Rinderhaltung stehen auf den weiten Wiesen Brasiliens die Rinder ganzjährig auf der Weide. Auch politisch ist der Import von Rindfleisch aus Südamerika gewünscht: Das Handelsabkommen Mercosur wird seit 20 Jahren verhandelt und wurde während der portugiesischen EU-Ratspräsidentschaft unter „Dach und Fach gebracht“.

Was aber bedeutet die Produktion für heimische Landwirtinnen und Landwirte? „betrifft“-Reporter ist zu Gast bei Kurt Meyer, einem Landwirt in Niedersachen, der rund 1000 Rinder hält und für den konventionellen Markt produziert. In den vergangenen Jahren musste er beobachten, wie immer mehr Landwirtinnen und Landwirte in der Umgebung aufgegeben haben und ihre Höfe verkaufen mussten. Auch für ihn werden die Arbeitsbedingungen seit Jahren immer schlechter. Seit er sich freiwillig für eine artgerechte Tierhaltung einsetzt und seine Rinder auf Stroh hält, gerät sein Hof in eine wirtschaftliche Schieflage, denn der Preis, zu dem er verkaufen kann, bleibt bei steigenden Kosten unverändert. MARKT eben!

Um zu verstehen, unter welchen Bedingungen Rindfleisch in Südamerika produziert wird, fahren „betrifft“-Autorin Tatjana Mischke und Valentin Thurn nach Brasilien. Das Land, in dem mehr Rinder als Menschen leben, ist einer der größten Fleisch-Produzenten auf dem internationalen Markt. Grundlage für den Erfolg ist billiges Weideland. Aber während für die Bäuerinnen und Bauern in der EU strenge Umweltstandards gelten, wird in Brasilien nach wie vor billiges Fleisch auf Kosten von Menschen, Tieren und unserer Umwelt erzeugt.

Entgegen der bestehenden Umweltgesetze werden Regenwald abgebrannt und wertvolle Feuchtgebiete zerstört. In dem Pantanal, dem größten Feuchtgebiet weltweit, begleiten „betrifft“ Wissenschaftler, die nach den verheerenden Bränden in der vergangenen Saison, die toten Tiere zählen.

Es werden auch Kleinbäuerinnen und Kleinbauern vertrieben, um auf dem abgebrannten Land Rinder zu halten oder Soja anzubauen. Oder ihnen mit Gewalt das Land abgenommen! Wissenschaftler*innen, Ärzt/innen, sowie Menschenrechtler*innen berichten von ihrer alltäglichen Auseinandersetzung mit Brasiliens größtem Industriezweig: Der Agrarindustrie.

Präsident Bolsonaro verhökert damit die Lunge des Planeten unserer Lebensgrundlagen, wieder nur wegen Geldwachstum, der nicht beim Volk ankommt, sondern nur ihm und seinem Mafia-Clan reicher und mächtiger macht! Und dann spielt er noch den evangelikalen Super-Christen und die Masse fällt darauf herein, wenn er von Jesus redet und gleichzeitig ihre Lebensgrundlagen und sein Volk immer stärker ausbeutet!

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